Endlich ist der Frühling da und die Sonne kommt häufiger zum Vorschein. Die Tage werden länger und endlich kann ich wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit ohne zu frieren. Dieser Monat war unfassbar schön und sehr ereignisreich. Bei der Arbeit im Zentrum für Dialog und Gebet hatten wir in letzter Zeit viele Gruppen und somit bekam ich die Gelegenheit, viele Stadtführungen zu geben. Es macht immer wieder Spaß, auch wenn ich im Grunde genommen das Gleiche sage. Denn jede Gruppe ist individuell und es gibt immer wieder neue Fragen und Perspektiven. Ich hatte auch die Chance, das Jüdische Museum und die Synagoge zu erkunden und dort Führungen zu geben. Es war eine Herausforderung, aber auch sehr interessant und ich sammle immer noch weitere Informationen, um sie an zukünftige Gruppen weitergeben zu können. Neben der Arbeit hatte ich auch in meiner Freizeit viel zu tun und die Wochenenden waren voll verplant. Da das Wetter in Oświęcim jetzt deutlich angenehmer wird, erkunde ich nun häufiger die schönen Ecken der Stadt. So habe ich zum Beispiel drei Seen entdeckt und der Sonnenuntergang war dort wirklich wunderschön. Alles wirkte so ruhig und friedlich.
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In der Woche vom 06-10.03.2023 war bei uns im Zentrum sehr viel los. Wir hatten eine Gruppe von der Maximilian Kolbe Stiftung, die aus 29 Offizieren bestand, die aus Polen, Deutschland und Frankreich kamen. In diesem gesamten Workshop ging es darum, eine gemeinsame Vision von militärischer Verantwortung zu entwickeln. Grundlage für den Workshop war das Problem einer gemeinsamen Erinnerung an die Gewalttaten der Geschichte, die durch das ehemalige Konzentrationslager der Nazis symbolisiert wird. Hinter den Kulissen gab es sehr viel zu tun. Beispielsweise musste ich ca. 40 Mappen für die Teilnehmer zusammenstellen. Ansonsten mussten wir in den Konferenzräumen Übersetzungskabinen aufbauen lassen, damit man immer alles live übersetzen konnte und jeder direkt alles versteht. Diese Gruppe hatte außerdem wirklich ein straffes Programm, um möglichst viel aus dieser Woche mitzunehmen. Unteranderem gab es zwei Zeitzeugen Zdzislawa Włodarczyk und Grzegorz Tomaszewski. Am letzten Abend gingen die Offiziere nach Auschwitz vor die schwarze Wand (auch Todeswand genannt), um dort die Opfer zu ehren und Respekt zu erweisen. Es war sehr beeindruckend mit den Offizieren abends in Auschwitz zu sein und ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Besonders war es außerdem, weil es auch schon sehr still und leer war, da das Museum um diese Uhrzeit schon geschlossen hatte, was auch nochmal einen anderen Eindruck gegeben hat.
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